LM/DM-Quali Doublette 2023 in Achern
Liebe Mitglieder,
Am vergangenen Wochenende (06. und 07.05.2023) fanden beim BC Achern die Landesmeisterschaft Doublette und Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft (DM) Doublette statt.
Da die DM in Baden-Württemberg (Rastatt, 20.05. und 21.05.) ausgetragen wird, waren beide Turniere hervorragend besucht (samstags 148 und sonntags 162 Doubletten) und stark umkämpft. Der Ausrichter BC Achern hat im Vorfeld der beiden Turniere hervorragende Vorarbeit geleistet: Es wurden 88 Spielbahnen präpariert und ausgewiesen, sodass selbst bei diesem historischem Teilnehmerfeld alle Partien auf dezidierten Bahnen stattfinden konnten. Manche der Felder lagen abseits, weswegen sich der Ausrichter entschied, auch direkt dort Getränke zu verkaufen. Die Spieler*innen und der Turnierablauf dankten es entsprechend. Auch das Catering war sehr gut und keiner musste hungern. Aufgrund der zügigen Durchführung konnten am Samstag und am Sonntag alle Turniere gegen 22 Uhr beendet werden.
Der Samstag in Kürze:
Neuer Landesmeister wurden Sönke Backens und Matthias Laukart, gefolgt von Heiko Lauinger und Philippe Luong, die somit für die Deutsche Meisterschaft gesetzt sind. Letztere durchschritten das Halbfinale beim Spielstand von 7:7 aufgrund einer roten Karte gegen Jean-Luc Testas, der mit Sascha Koch spielte. Der Vorfall befindet sich derzeit in Klärung und wird an dieser Stelle nicht weiter ausgeführt. Sönke und Matthias setzten sich gegen Clement Melnikoff mit Christophe Riff denkbar knapp in einem spannenden Match mit 13 zu 12 durch. Herzlichen Glückwunsch an den neuen Landesmeister Sönke und Matthias.
Der Sonntag in Kürze:
Am Sonntag wurden zwei Poule-Runden gespielt, gefolgt von einer KO-Runde, um die 33 Mannschaften auszuspielen, die die Deutsche Meisterschaft bestreiten werden. Die Starterliste wurde bereits veröffentlicht.
Mein herzlicher Dank gilt an dieser Stelle dem unermüdlichen Einsatz des BC Achern an diesem Wochenende, meinem Turnierleitungskollegen Martin Kalt und last but not least unseren vor Ort anwesenden und zuständigen Schiedsrichtern Elisabeth Fenne, Kai Kutsch und dem Oberschiedsrichter Fred Snella.
Lasst uns unseren Fokus in den kommenden Wochen auf den Bouleplätzen jetzt wieder auf das Spielen legen.
Euer Thomas
Vizepräsident Sport
Ergebnisse
Bilder von Martin Kalt
Was die Presse über das Wochenende schrieb
Die Illenau wurde zum Boulodrome. Teams aus dem ganzen Land kamen mit ihren drei Kugeln im Gepäck zum Boule Club Achern, versuchten zwei Tage lang perfekte Würfe nahe an das „Schweinchen“ (Zielkugel) zu setzen und sich durch das riesige Starterfeld ganz nach vorne durchzuspielen. Denn der Boule Club war vor der historischen Kulisse der Illenau der Ausrichter der Landesmeisterschaft Baden-Württemberg und der Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft, so dass allein 700 Boulespieler nach Achern kamen, um im fairen Wettkampf möglichst perfekte Würfe zu setzen. Bei den Anforderungen für zwei so große Turniere mit so vielen Gästen war bei den Gastgebern um Präsident Axel Lemcke und sein Team von „eine ruhige Kugel schieben“ nicht allzu viel, zu spüren, wiewohl der Boule Club diese Herausforderung meisterlich absolvierte. „Wie viel Liebe bis ins Detail hier hineingesteckt wurde, ist herausragend“, so der Vizepräsident Sport, Thomas Schwander, vom Boule, Boccia und Pétanque Verbandes Baden-Württemberg. „Ein Bouleplatz in dieser Größe, mit so vielen Spielbahnen und so gut vorbereitet gibt es höchstens eine Handvoll in Baden-Württemberg“, so Schwander.
Der Boule Club Achern ist klein, aber fein und leistungsstark, und hat 125 Mitglieder und drei aktive Mannschaften sowie eine gute Jugendarbeit. Dass gleich vier Teams bei der Deutschen Meisterschaft Doublette in zwei Wochen in Rastatt starten dürfen, gab es noch nie und ist ein Beleg für das sportlich hohe Niveau in Achern. Es qualifizierten sich Nelson Anania und Freddy Muller, Christian Blass und Philipp Zuschlag, Tehina Anania und Robin Stentenbach sowie Thierry Beton und Patrick Beton als gesetzte Mannschaft.
„Wir haben uns fünf Wochen intensiv auf die Turniere vorbereitet und die Anlage hergerichtet“, so Axel Lemcke, der nach den beiden Sporttagen sehr zufrieden über deren Verlauf war. Denn vom sonnigen Wetter über die sehr gut präparierten 86 Spielbahnen bis zum reibungslosen Ablauf lief alles wie am Schnürchen, auch die bei Boulespielern gepflegte lockere, ja familiäre Atmosphäre, war auf und neben den Spielbahnen angenehm zu spüren. Doch das Klicken der Stahlkugeln verriet auch Anspannung Konzentration und Ehrgeiz, denn schließlich ging es um die Landesmeisterschaft und die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft in der Disziplin Doublette „Zwei gegen Zwei“, so dass auch ein gewisser Ehrgeiz rund um die kleine Zielkugel namens „Schweinchen“ zu spüren war. Typisch Boule ist auch, dass die Spieler selbst und ohne Schiedsrichter den Ablauf regeln und über das Ergebnis entscheiden.
„Training, Konzentration und Spaß“ sind für Fabienne Baier (22) vom Acherner Boule Club wichtige Elemente, um die Kugeln zu spielen und auch ganz vorne mit dabei zu sein. Dies klappt bei ihr bestens, denn vor wenigen Wochen wurde sie bei Damen-Turnier Doublette Landesmeisterin. „Ich versuche zweimal in der Woche konstant die Würfe zu üben, damit ich Routine in den Abläufen bekomme“, so Fabienne Baier, die mit ihrer Club-Kameradin Laura Caliebe (20) startete und unter 186 Teams, den 16. Platz belegte. Mit Laura Caliebe hat der Club eine Nationalspielerin in ihren Reihen, die das Boule-Gen von ihrem Vater erbte, der ebenfalls Nationalspieler war und offensichtlich den Spaß an diesem schönen Sport an die Tochter weiter gab. „Boule ist ein Präzisionssport, denn die Spieler versuchen die Kugeln möglichst nahe an eine kleine Holzkugel zu platzieren“ so Laura Caliebe. Mehr Regeln braucht es nicht. Doch ganz so einfach, wie es aussieht, ist es wahrlich nicht.
Roland Spether