Boccia-Schiri bei den Nationalen Spielen der Special Olympics in Berlin
Mareike Sturhahn
1360 Views2022, Berlin, Boccia, Inklusion, Nationale Spiele, Schiedsrichter, Schiedsrichterin, Schiri, Special Olympics
Liebe Mitglieder,
in diesem Jahr fand die größte inklusive Sportveranstaltung Deutschlands – die Nationalen Sommerspiele der Special Olympics – in Berlin statt: Etwa 4.000 Athlet*innen sowie Unified Partner*innen gingen in 20 Sportarten an den Start.
Neben den vielen Organisator*innen, die ein solches Event auf die Beine stellen, wurden viele weitere Unterstützer*innen zur Durchführung benötigt: In Berlin sorgten etwa 2.500 freiwillige Helferinnen und Helfer (sog. Volunteers), knapp 300 Schiedrichter*innen, um die 70 Spielbeobachter*innen sowie unzählige Betreuer*innen, Familienmitglieder, Trainer*innen und Coaches gemeinsam mit den Athletinnen und Athleten für eine Woche voller sportlicher Herausforderungen, spannender Spiele, fairer Wettkämpfe sowie für herzliche Begegnungen, viel Spaß und jede Menge Emotionen.
Neben den vielen Organisator*innen, die ein solches Event auf die Beine stellen, wurden viele weitere Unterstützer*innen zur Durchführung benötigt: In Berlin sorgten etwa 2.500 freiwillige Helferinnen und Helfer (sog. Volunteers), knapp 300 Schiedrichter*innen, um die 70 Spielbeobachter*innen sowie unzählige Betreuer*innen, Familienmitglieder, Trainer*innen und Coaches gemeinsam mit den Athletinnen und Athleten für eine Woche voller sportlicher Herausforderungen, spannender Spiele, fairer Wettkämpfe sowie für herzliche Begegnungen, viel Spaß und jede Menge Emotionen.
Zu zweit nahmen auch wir vom BBPV-BW an diesem unvergesslichen Event als Schiedsrichterinnen beim Boccia teil. Das aus unserer Sicht aufwendige Akkreditierungsprozedere sowie die vorbereitenden, über mehrere Stunden zu absolvierenden Kurse auf der Online-Lernplattform haben sich auf jeden Fall gelohnt; es war eine unvergessliche Erfahrung!
Beim Boccia maßen sich rund 220 Athletinnen und Athleten und knapp 20 Unified Partner*innen in den verschiedenen Disziplinen Einzel, Doppel, Team (vier Personen) und Unified Doppel. Hierzu wurde zunächst die sogenannte Klassifizierung gespielt, welche die Athlet*innen in die bis zu 14 Leistungsklassen der Finalwettbewerbe gruppierte. In diesen Leistungsgruppen wurden anschließend die Spiele um die Platzierungen mit den begehrten Medaillen bzw. Platzierungsschleifen ausgetragen.
In der Rudolf-Harbig-Halle, ganz in der Nähe des Olympiastadions, wurde auf insgesamt 14 Bahnen gespielt. Jeder Bahn war ein Team zugeordnet, bestehend aus einem/r Schiedsichter*in (Technical Official) sowie mindestens zwei Volunteers, welche die Funktionen des/r Linienrichter*in und der sogenannten Flaggenperson übernahmen. Gemeinsam sorgte dieses Team für den möglichst reibungslosen Ablauf der Spiele auf der eigenen Bahn: Vom Abholen der Athlet*innen aus dem „Wartebereich“ (wo ein weiterer Volunteer die Betreuung der Wartenden übernahm) über die notwendigen Desinfektionsmaßnahmen bis hin zur Hilfestellung für die Athletinnen und Athleten während des Spielbetriebes – sofern erforderlich. Trotz geringer Zeit zum Kennenlernen und gemeinsamen Austausch wuchsen die Teams schnell zusammen und es war ein vertrauensvolles, fürsorgliches, respektvolles und spaßiges Miteinander auf allen Bahnen zu erleben. Sehr dankbar waren die Teams auch für die größtenteils gleichbleibenden Besetzungen, sodass die individuellen, eingespielten Abläufe über die Tage beibehalten werden konnten.
Die diesjährigen Nationalen Spiele der Special Olympics wurden unter internationalen Reglements durchgeführt, um sie als „Testlauf“ für die weltweit größte inklusive Sportveranstaltung des Jahres – die Special Olympics World Games 2023 -, beobachten und analysieren zu können. Ziel dabei war, aus den gewonnenen Erfahrungen die Abläufe für die internationalen Spiele, welche 2023 ebenfalls in Berlin und erstmals in Deutschland stattfinden werden, zu verbessern. Nach Aussage von erfahrenen Teilnehmer*innen aus allen Bereichen, büßten die Nationalen Spiele durch die an die internationalen Abläufe angepasste Organisation, die „Beobachtung“ sowie das strenge Durchgreifen bei der Einhaltung des internationalen Reglements diesmal einiges an der sonst gewohnten Leichtigkeit der sportlichen Begegnungen ein. Gleichzeitig äußerten sich alle zuversichtlich, dass die Beobachtung ihren Sinn und Zweck für eine verbesserte Organisation der internationalen Spiele 2023 erfüllen wird und die nächsten Nationalen Spiele wieder entsprechend ihrem altbekannten Charme nach nationalem Reglement und Standard durchgeführt werden können.
Aufgrund der geringen personellen Besetzung bei den Schiedrichter*innen waren viele von uns quasi im Dauereinsatz: Bei teils ganztägigem Spielbetrieb, hochsommerlichen Temperaturen und dauerhaftem Tragen einer Maske, standen unsere körperlichen und geistigen Leistungen denen der Athlet*innen und ihrer Betreuer*innen und Coaches vermutlich in nichts nach. Und auch emotional waren wir genauso involviert: Wir fieberten als Zuschauerin in unseren kurzen Pausen bei den Spielen auf der Nachbarbahn mit und freuten uns mit den Athlet*innen über ihre Erfolge, Platzierungen und Medaillen und feierten sie, wenn wir konnten, bei den Siegerehrungen – nicht nur, um das corona- und platzbedingt nicht zulässige Publikum zu ersetzen. Und wenn dann auch noch die vielen positiven Rückmeldungen zum eigenen Durchhaltevermögen, zur herzlichen Art des Umgangs, zur Professionalität des Schiedsrichtens sowie der Anleitung und Hilfestellung für die Athlet*innen, zur Flexibilität in unerwarteten Situationen oder auch einfach allgemein zu dem „klasse Job, den ihr hier alle macht“ auf einen einprasseln, dann stieg beim ein oder anderen auch schon mal der emotionale Augen-Wasserstand.
Abends wurden dann die gewonnen Erfahrungen und Eindrücke mit den anderen Schiedrichter*innen und auch dem Orga-Team ausgetasucht – mal in Kleingruppen, mal als „Ganzes“, mal auf dem Weg zu einer der offiziellen Veranstaltungen der Spiele, mal in quasi „privater Runde“. Selbstverständlich war dies auch die Zeit, um die Schiedsrichterkolleg*innen aus den unterschiedlichsten Regionen der Republik mal näher kennenzulernen: Hauptsächlich Boulespieler*innen und untereinander teils bereits bekannt durch Begegnungen bei Deutschen Meisterschaften oder anderen überregional bekannten Turnieren. Insgesamt ein individueller, offener und spaßiger Haufen, geeignet sowohl für den ernsthaften fachlich-sportlichen Austausch, als auch für ein geselliges Miteinander zum abendlichen Abschalten. Viele von ihnen haben bereits zugesagt, im nächsten Jahr wieder dabei zu sein, um die Internationalen Spiele in Berlin zu unterstützen. Hierfür werden auch internationale Schiedsrichter*innen anreisen, aber wir würden uns sehr freuen, wenn wir auch für das nationale Schiedrichter*innen-Team noch weitere Unterstützer*innen gewinnen können – auch ein Einstieg bei den internationalen Spielen als Linien- oder Flaggenschiedsrichter*in ist möglich! Wenn ihr Interesse habt, euch bei den Internationalen Spielen (17. – 25. Juni in Berlin) zu engagieren, dann meldet euch gerne bei Simone (frauen@bbpv-bw.de).
Unser Fazit:
Es war eine Woche voller Highlights: Spannende Wettkämpfe, sportliche Fairness, beeindruckende Veranstaltungen, herzliche Begegnungen, stets ein freundschaftliches, verständnisvolles und wertschätzendes Miteinader und somit eine Woche voller Emotionen bei allen Beteiligten. Es lief nicht alles so rund wie die Kugeln, die sommerlichen Temperaturen und das ein oder andere organisatorische Defizit forderten nicht nur den Athlet*innen Höchstleistungen ab.
Wir sind dankbar für diese tolle Zeit, die durch die Begegnungen mit den Athlet*innen, ihren Coaches, Betreuer*innen und Familien, unseren Schiedsrichterkolleg*innen, den vielen Volunteers, den Organisatorenteams, weiteren an den Special Olympics in anderen Sportarten Teilnehmenden und Engagierten und allen sonstigen Menschen, die uns mit Offenheit, Herzlichkeit und Dankbarkeit begegnet sind, zu einem unvergesslichen Erlebnis haben werden lassen!
Vielen Dank dafür! Wir sehen uns 2023 in Berlin!
Es war eine Woche voller Highlights: Spannende Wettkämpfe, sportliche Fairness, beeindruckende Veranstaltungen, herzliche Begegnungen, stets ein freundschaftliches, verständnisvolles und wertschätzendes Miteinader und somit eine Woche voller Emotionen bei allen Beteiligten. Es lief nicht alles so rund wie die Kugeln, die sommerlichen Temperaturen und das ein oder andere organisatorische Defizit forderten nicht nur den Athlet*innen Höchstleistungen ab.
Wir sind dankbar für diese tolle Zeit, die durch die Begegnungen mit den Athlet*innen, ihren Coaches, Betreuer*innen und Familien, unseren Schiedsrichterkolleg*innen, den vielen Volunteers, den Organisatorenteams, weiteren an den Special Olympics in anderen Sportarten Teilnehmenden und Engagierten und allen sonstigen Menschen, die uns mit Offenheit, Herzlichkeit und Dankbarkeit begegnet sind, zu einem unvergesslichen Erlebnis haben werden lassen!
Vielen Dank dafür! Wir sehen uns 2023 in Berlin!
Falls ihr noch mehr über unseren Einsatz bei den Nationalen Spielen erfahren wollt, meldet euch gerne bei uns!
hier noch ein kleiner Einblick in diese ereignisreiche Woche: