Pressearbeit im Verein – Wie schreibt man einen Zeitungsartikel?
Zugegeben, es ist nicht einfach, mit einer Randsportart in der Zeitung zu landen. Vor allem montags und dienstags haben Fußball, Tennis und Co. Vorrang. Wie schafft man es trotzdem, die Redaktion zum Abdrucken des Pétanque-Beitrags zu bewegen? Kurz gesagt: durch spannende Themen und gute Vorarbeit.
Kurz, knackig, griffig – Denkt an Eure Leser
Zeitungsartikel können unterschiedlicher Art sein – von der kurzen Mitteilung über den Bericht bis hin zur Reportage. Hier soll es um den Bericht gehen. Natürlich gestaltet jede Zeitung ihre Seiten verschieden. Aber mit den folgenden Tipps solltet Ihr den Redakteuren schon eine gute Basis bieten können.
- Überschrift: In 30 bis 35 Zeichen inkl. Leerzeichen fasst Ihr das Wichtigste des Artikels zusammen – macht den Redakteur und die Leser neugierig.
- Unterzeile: In 160 bis 200 Zeichen inkl. Leerzeichen wird kurz und knapp erklärt, um was es im Artikel geht.
- Teaser: Im ersten Absatz beantwortet Ihr die W-Fragen – wer, was, wann, wo, wie, warum. Haltet es kurz, einfach und informativ. Eine Orientierungshilfe gibt vielleicht der Gedanke, wie man den Inhalt im Social Media posten würde.
- Text: Versetzt Euch in die Lage von Redaktion und Leserschaft – die kennen Pétanque nicht. Schafft einen Mehrwert. Schweift aber auch nicht zu weit aus und bleibt sachlich. Insgesamt habt Ihr ca. 70 bis 80 Zeilen zur Verfügung, das sind ca. 2.100 bis 2.400 Zeichen inkl. Leerzeichen. Office und Co. beinhalten ein Zählwerkzeug zur Kontrolle. Wenn Ihr eine Schreibblockade habt, stellt Euch einfach vor, Ihr würdet euren Freunden von dem Grund für den Artikel erzählen. Notiert es erstmal genau so. Dann sortiert die Absätze etwas. Ob das Wichtigste am Anfang steht, überprüft Ihr mit der Streichmethode. Wenn Ihr die Absätze gedanklich nach und nach von hinten wegstreichen könnt und der Artikel weiterhin aussagekräftig bleibt, seid Ihr auf einem guten Weg. Die Sätze sollten kompakt und simpel sein. Das Wort „werden“, Wortwiederholungen, Füllwörter, Abkürzungen ohne Erklärung sowie Endungen wie „-heit“, „-keit“ und „-ung“ vermeiden. Schreibt aktiv, passive Sätze stören beim Lesen. Fremdwörter verwirren die Leser. Und wer ist eigentlich „man“? Nennt Namen.
- Bildunterschrift: In ca. 60 bis 100 Zeichen erläutert Ihr, was auf dem beigefügten Bild zu sehen ist.
- Bild: Sendet zwei bis drei Bilder mit, die zum Artikel passen. Überschrift und Bild sollten halbwegs korrespondieren. Beim Bild solltet Ihr möglichst nahe dran sein. Allgemeine Übersichten werden ungern abgedruckt. Details sind beliebter. Gruppen sollten so abgebildet sein, dass alle Gesichter zu sehen sind. Portraits werden gerne genommen, wenn sie kreativ gehalten sind – nicht verrückt oder übertrieben, aber auch nicht Standard.
- Zitate: Wenn es zum Artikel passt, hebt vielleicht ein bis zwei Zitate hervor – inkl. Name des Sprechers.
- Zwischenüberschriften: Sie können bei der Strukturierung des Textes helfen, sind aber bei Bedarf auch gleich wieder gelöscht.
Ab in die Redaktion
Nachdem Ihr Euren Artikel auf Rechtschreib- und Grammatikfehler geprüft habt, kann er in die Redaktion geschickt werden. Erkundigt Euch vorher, wer der richtige Ansprechpartner ist. Dann verschwindet Euer Werk nicht in der allgemeinen Postbox. Verfasst eine nette Email mit aussagekräftigem Betreff und kurzer Erläuterung des Anliegens. Vergesst Eure Kontaktdaten am Ende nicht, damit die Redaktion Euch bei Rückfragen erreichen kann. Und dann weg damit – Aktualität zählt – spätestens ein bis zwei Tage nach dem Event. Verzweifelt nicht, wenn es nicht immer klappt – aber bleibt dran! Wenn Ihr auf Dauer gute Inhalte liefert, lernt die Redaktion Eure Arbeit schätzen und veröffentlicht sie auch eher – mal kürzer, mal länger.
Wer noch einen Tipp hat, kann sich gerne melden – dann wird er gerne ergänzt.